Mittwoch, 7. März 2012

Freeride Urlaub La Palma 2012



Wie schon vor einem Jahr verbrachte ich (Kurt Resch vom Bikehotel Steineggerhof) mit meinen Bikefreunden Alex Resch vom Bikehotel Goldene Krone, Martin Pirhofer von Bikehotel Jagdhof und Karl den Bikeurlaub auf La Plama.

1. Tag Anreise
Martin holt Karl und mich um 7 Uhr von Bozen Nord ab. Alex steigt bei der Ausfahrt Pustertal zu. Um10 Uhr sind wir in München am Flugplatz.
Der Flieger startet um 12:10. 4 Stunden später landen wir auf la Palma wo wir mit dem Taxi nach Puerto Naos gefahren werden. Erste Bike Kollegen fallen gleich mit ihren EVOC Radtaschen auf.
Das Hotel del Sol, wo wir unter gebracht sind, ist schon etwas in die Jahre gekommen. Sauberkeit, Zimmer und Frühstücksbuffet sind aber für den Preis ok und erfüllen ihren Zweck.
Am Abend gibt es ein gemeinsames Abendessen mit den anderen Bikern. Phillip und Daniel vom Atlantik Cycling Team stellen sich und die Guides vor und erklären das Wochenprogramm.
Wir bekommen unsere Liteville 601 Leihbikes, mein Ghost AMR Plus blieb diesmal zu Hause. Anschließend gehen wir zu Lalis Bar ein Bierchen trinken.


2. Tag Tour nach Santa Cruz
Wir treffen uns um 10 Uhr beim großen Parkplatz am Ortseingang und laden die Bikes aufs Biketaxi.
Wir shutteln auf ca. 1300m hinauf. Unsere Bikeguides sind Steffi Marth und Daniel Schäfer. Zwei Guides für 4 Südtiroler :-) Nach einem kurzen Stück Forststraße fahren wir einen neu angelegten Trail. Super zum fahren, leider stören die steinigen Wasserrinnen etwas den flow.
8 Grad bei Nebel und stürmischem Wind.
Steffi lotst uns durch schmale Gassen mit Stufen hinunter nach Santa Cruz. Ganz zum Schluss passieren wir noch die Treppen vor einer Kirche und fahren verkehrsfreie Straße durch die Altstadt bis zu unserer Mittagspause. Vom Faschingsumzug sind die Gassen noch voller Babypuder. Karl wird das nach einem wheely fast zum Verhängnis.
Am Nachmittag fahren wir ins Bachbett wo Alex in die stauden tauchte, genau dort und genau so wie im letzten Jahr.
Am Abend konnten Karl und ich nicht wiederstehen im Hotelgang zu biken, natürlich nur fürs Foto

Fotos von Karl und Kurt
Fotos vom Alex
Fotos vom Martin




3. Tag El Pinar nach Fuen Caliente und zum Faro (Leuchtturm)
Wir sind jetzt 11 Biker, Daniel und Steffi sind die Guides. Zuerst geht es einige knackige Betonrampen hinauf dann folgt ein ewig langer Forstweg bis wir zum Schluss das Bike schultern müssen um die letzten 150 hm hoch zu tragen. Das Feld teilt sich bald auf. Ein deutscher, drei südtiroler und drei Östereicher setzen sich ab, die Fullface Fraktion hat dann doch etwas Mühe mit zu kommen. Besonders den zwei Wienern setzt der Anstieg zu. Nach einer Stunde sonnenbaden haben alle den höchsten Punkt der Tour erreicht. Die lange Trailabfahrt kann beginnen.
Der Trail entpuppt sich bald als sandtrail und zwar fast vom höchsten Punkt bis zum Leuchtturm hinunter. Wer sich nicht traut mit speed bergab zu brettern sinkt gnadenlos im Sand ein und das nicht nur felgentief.
Zwischendurch gibt es auch Steinpassagen, Spitzkehren und Treppen. Mittagessen gab es in der blauen Bar mit Hühnchenbrot mit viel insalata russa.
Am Nachmittag werden wir noch einmal hoch geshuttelt. Den Trail sind wir im letzten Jahr schon zwei Mal gefahren, weil Martin seine Kamera dort verloren hat.
Nach der Abfahrt gehen wir in ein Restaurant und genießen beim Sonnenuntergang leckere thailändisch scharfe Gerichte. Alex hat ein extra scharfes Zungen verbrennendes Gericht erwischt.
Nach einer Heimfahrt mit Lupine Lampen treffen wie die anderen Biker in Lalis Bar.

Fotos von Karl und Kurt
Fotos vom Alex
Fotos vom Martin


4. Tag Dschungeltrail
Nach einer langen Shuttlefahrt auf den Pico della Nieve geht es direkt auf den Singletrail. Einige kurze bergauf Passagen mit kurzen Tragepassagen folgen auf kurze Singletrails bergab. Der Untergrund ist wie so oft lose und sandig. Alex trennt sich kurz vom Bike...
Bald jedoch biegen wir in den Dschungeltrail ein. Da fühlen sich gleich alle wohl, der Untergrund ist wie daheim: fest und flowig.
Karl fährt meist voraus, der Rest der Meute hinterher. In der Hoffnung dass sich nie ein Wanderer auf diesen Trail verirrt, fetzen wir den Trail hinunter. Bei einigen heiklen Passagen mit Stufen sind die Markierungspfähle im weg. Innerhalb von Millisekunden muss man sich entscheiden ob man links oder rechts herum will.
Eine Kurve jagt die andere. Anlieger links und rechts herum, einen Meter hohe Drops die so überraschend kommen, dass keine Zeit zum Bremsen bleibt. Auch rumpelige Steinpassagen sind plötzlich da, da hilft nur Augen zu und durch. Da machen die 601er mit 180mm Federweg einen ausgezeichneten Dienst.
Martin schreddert mit der Schulter am Anlieger herum. Ein mords Geschreie gab es dann im letzten Trail. Dornen von links, rechts und von oben versuchen uns fest zu halten. Sie fordern ihren Blutzoll. Das war bisher der mit Abstand beste Trail auf la Palma!
An der Tankstelle gibt es Brötchen mit Hühnerschnitzel. Das Taxi wartet schon.
Die nächste Abfahrt kennen wir vom letzten Jahr. Ein etwas ruppiger Trail führt uns hinunter zum Bachbett Trail mit unglaublich griffigem Lavagestein. Steffi zeigt uns dann noch einen weiteren Trail bis oberhalb Puerto Naos.
Am Abend fahren wir mit dem Bus ins Nachbarsdorf zum gemeinsamen Abendessen. Ein Absacker in Lalis Bar durfte natürlich nicht fehlen.

Fotos von Karl und Kurt
Fotos vom Alex
Fotos vom Martin


5. Tag Freier Tag: Puerto Tasacorte
Nach einem Gespräch mit Daniel machen wir uns mit den Rädern auf nach Los Llanos, Puerto Tassacorte und zurück nach Puerto Naos. 32km und 650 hm haben wir auf Straße zurück gelegt. Dann powerchillen in der Strandbar mit Bananensplit und leckeren Fruchtsäften.

Fotos von Karl und Kurt
Fotos vom Alex
Fotos vom Martin


6. Tag Rocke Cante
Heute stand wieder eine Tour auf den Rocke Cante auf dem Programm. Es war sehr warm und die Sicht vom Gipfel über die Sternwarten bis zum Meer perfekt.
Nach einer kurzen Abfahrt auf Asphalt ging es links ab in einen Singletrail. Auf staubtrocknen Boden führte er auf kurzen Schiebepassagen bergan und dann wieder auf holprigen Passagen bergab. Karl landete bald im Staub, Alex tat es ihm wenig später gleich.
Der singletrail war teilweise ganz schön happig. Hohe Stufen Spitzkehren mit sandigem Untergrund und steil abfallendes Gelände sorgten immer wieder für Adrenalinschübe. Das Panorama mit den bizarren Lavaformationen und die Ausblicke in die tiefen Canyons waren schon gewaltig. Alex nahm wieder mal eine Bodenprobe, später noch ein Mal, genauso wie ein Biker aus einer anderen Gruppe. Der musste allerdings wieder zum Trail hinauf krabbeln.
Highlight des Tages war die Abfahrt hinunter nach Tazacorte. Diese stark ausgesetzte strecke sind wir schon im letzten Jahr gefahren. Unzählige Serpentinen winden sich in einer fast senkrechten Felswand hinunter bis ans Meer. Ein Fehler wäre nicht grad empfehlenswert.
An der Promenade angekommen setzten wir uns in ein Fischrestaurant und ließen die Tour bei einer Fischplatte ausklingen. Beim Heimweg kam es dann noch zu einem Wettrennen, das die steirer Buabn klar für sich entschieden.
Der Abend an Lalis Bar endete dann etwas später am nächsten Tag.

Fotos von Karl und Kurt
Fotos vom Alex
Fotos vom Martin




7. Tag Rifugio und Roque de los Muchacos nach El Tablar
Beim letzten Tourentag fuhren wir zuerst mit dem Biketaxi einige hundert Höhenmeter bergauf, dann folgte ein flowiger Trail mit einigen Sprüngen. Da zeigte uns Daniel was Sache ist :-) Mit dem Biketaxi fuhren wir dann über Santa Cruz auf den Roque hinauf um dann auf ewig langen Singletrails fast bis zum Meer ab zu fahren. Der obere Teil war ziemlich ruppig. Die Spitzkehren mit losen, grobem Schotter und vielen Steinen machte das Vorwärtskommen auch nicht einfacher. In einer Kehre hatte ich dann den ersten Umfaller. Etwas später kamen dann einige ganz fiese Spitzkehren die ausgesetzt waren, da zog ich es vor zu laufen. Martin hat sich die Melone an einem Ast angeschlagen, kein Wunder bei 2,03 m Länge. Der Trail wurde jetzt flowiger und steiler, mit den langen Kiefernadeln nicht einfach zu fahren. Karl legte sich zwei Mal flach.
Dann kamen einige schnelle Passagen, Spitzkehren tauchten überraschend auf und zwangen uns zu einigen harten Bremsmanövern. Im letzten Viertel der Strecke tauchte Nebel auf, die Vegetation wurde grüner und die Singletrails verliefen auf festem Untergrund. So wie wir es von zu Hause gewohnt sind.
Das Taxi brachte uns wieder zurück nach Puerto Naos, etwas später trafen wir dann die anderen Biker beim Abendessen. Es gab leckeren, frisch gefangenen Fisch. Dann ging es ab in Lalis Bar auf ein letztes Bier.

Fotos von Karl und Kurt
Fotos vom Alex
Fotos vom Martin


Fotos von Kurt

8. Tag Heimreise

Um 14 Uhr wurden wir vom Taxi abgeholt, erst um 3 Uhr in der Früh war ich dann zu Hause. Danke hier noch einmal von Martin und Karl, die mich nach Hause gefahren haben.

Fazit:

Der Urlaub war wieder absolut sensationell, auch dank Steffi und Daniel von Atlantic Cycling. Wirklich jeder Tag war wieder ein Erlebnis. Genau so soll Urlaub sein!
Wir kommen im nächsten Jahr wieder :-)

1 Kommentar:

Werner hat gesagt…

Toller Bericht und erst die Fotos.(Danke)
Muss schon sagen war eine schöne Zeit auf La Palma
mit den Südtirolern.
Der Schmäh kam dabei auch nicht zu kurz.

Liebe Grüße aus der Steiermark
von den Kernöl Boaum,