Nach dem viertägigen Urlaub mit der Familie im Ahrntal, machte ich zum Abschluss mit Karl eine Skitour auf die Dreiherrenspitze (3498) im hinteren Ahrntal.
Wir sind von Kasern über das Windtal zum Umbaltörl aufgestiegen, auf ca. 2500m durchbrachen wir die Wolkendecke und konnten so den Blick auf die umliegenden Berge genießen.
Vom Umbaltörl querten wir zuerst kurz zu Fuß den linken Hang entlang und gingen dann für 2,5 km in Richtung Dreiherrenspitze. Hier muss man aufpassen dass man nicht ein Schneefeld zu früh zum Gipfel aufsteigt.
Über viele Spitzkehren sind wir über eine steilen Hang aufgestiegen, der fast ganz oben rechts steil abfällt. Da darf man sich keinen Fehler leisten...
Der Wind frischte auf. Wir kamen dann zu einem leicht ansteigenden Rücken. Der Gipfelhang war sehr steil, auf allen vieren stiegen wir zum Gipfel auf. Zum Glück war es hier nicht eisig und einige Vorgänger hatten schon Stufen in die Schneewand geschlagen.
Auf dem Gipfel pfiff uns der Wind ordentlich um die Ohren, so dass wir uns nach einigen Fotos gleich aus dem Staub machten. Der Gipfelhang war sausteil, aber bei dem griffigen Schnee war das kein Problem. Das machte richtig Spaß :-). Zwei Deutsche stiegen zu Fuß ab, wir warteten noch kurz bis wir sahen dass auch der letzte heil runter kommt und düsten dann los.
Karl fuhr voraus, blieb aber weiter unten stehen weil es links kein weiterkommen gab. Ich hielt mich rechts. Der Wind stürmte böig von oben den Hang herunter. Hier ging es nicht weiter. Die Skier konnte ich fast nicht abschnallen in dem steilen Gelände, der Wind machte die Sache auch nicht leichter.
Eine sehr kritische Stelle, 7-8 Meter Felsen und dann konnte man wieder mit den Skiern weiter fahren. Ein Schritt in Richtung Felswand und zack hat's mich auch schon runter geschlagen. Nach einer nicht ganz eleganten Rolle landete ich auf den Beinen und wurde auch noch fast vom eigenen Ski aufgespießt. 30 Meter weiter unten kam ich endlich zu stehen...
Die Knochen waren alle heil, etwas Blut rann aus der Nase, eine Schürfwunde an der Wange und Arschbacken (le chiappe sagt man da auf Italienisch) abgeschmirgelt, sonst war alles ok. Eine österreichische Gruppe Skitourengeher kümmerte sich erst einmal um mich.
Ich machte mir Sorgen um Karl, der grad absteigen wollt. Er hörte mich nicht, aber Karl kam gut runter.
Wir fuhren dann gleich weiter, solange man Adrenalin im Blut hat...
Die Stimmung war etwas gedämpft, dichter Nebel erschwerte die Abfahrt und wir hielten uns an den Spuren.
Die letzen 5 Kilometer waren dann noch einmal hart, starker Gegenwind und fast kein Gefälle. Das kostete noch einmal die letzten Reserven.
Danke Karl für die rücksichtsvolle Begleitung bei der Abfahrt und die schönen blutigen Fotos ;-). Ich freu mich schon auf die nächste Tour!
Daten zur Skitour:
6,5 Stunden recht zackig unterwegs
1900 Hm
Fotos von der Skitour
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